Beleuchtungsstärke

Die Beleuchtungsstärke in Lux

Die Beleuchtungsstärke in Lux

kurz & bündig:
  • Lux ist die Einheit der Beleuchtungsstärke 
  • die Beleuchtungsstärke beschreibt, wie viel Licht auf einer Fläche ankommt
  • 1 Lux entspricht der Beleuchtungsstärke einer Kerze
  • die DIN 12464-1 legt verbindliche Luxwerte für verschiedene Arbeitsbereiche und Tätigkeiten fest 

Die Beleuchtungsstärke gibt an, wie viel Lichtstrom (in Lumen) auf eine Fläche trifft und beschreibt damit, wie viel Licht auf dieser Fläche ankommt. Die Einheit ist Lux (lx). Für die Beleuchtungsstärke von 1 Lux leuchtet der Lichtstrom von 1 Lumen eine Fläche von 1 m2 gleichmäßig aus.

Die Beleuchtungsstärke ist eine wichtige photometrische Größe, da die auftretende Helligkeit mit ihr bestimmt wird. Sie ist keine Sender-, sondern eine Empfängergröße. Der von der Lichtquelle ausgesendete Lichtstrom ist nicht entscheidend, sondern das tatsächlich auf einer Fläche auftreffende Licht.  

Beispiele für Luxwerte:

Die Beleuchtungsstärke ᴇ
Luxbeispiele

Wie wird die Beleuchtungsstärke gemessen?

Um die Beleuchtungsstärke zuverlässig und professionell zu messen, werden Luxmeter verwendet. Je nach ihrer Genauigkeit gibt es sie in 3 Toleranzklassen:

Klasse A: ± 5%          Klasse B: ± 10%           Klasse C: ± 20%

Bei der Messung wird das Licht durch einen Lichtsensor direkt auf der Fläche aufgefangen. Selbst schräg einfallendes Licht wird bei professionellen Geräten richtig bestimmt.

Mittlerweile haben sogar die meisten Smartphones einen Lichtsensor eingebaut und viele Apps bieten eine Messung der Beleuchtungsstärke an.

In der Praxis ist davon jedoch abzuraten.

Apps zur Messung der Beleuchtungsstärke weisen in der Praxis große Abweichungen auf. Die Lichtsensoren im Smartphone reagieren kaum auf Umweltveränderungen und können Reflexionen oder Blendungen nicht richtig bewerten. Selbst zur Orientierungsfindung sind solche Apps vollkommen unbrauchbar. Durch die extremen Schwankungen der Werte neigen solche Apps sogar eher dazu, den Anwender zu verunsichern, anstatt ihm zu helfen.

Beispiel Luxmeter

Alternativ kann die Beleuchtungsstärke auch grob berechnet werden. Hierfür finden sich sogar jede Menge Online-Tools, die die Umrechnung von Lumen in Lux für Sie übernehmen. Sie sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass viele Faktoren dabei nicht berücksichtigt werden. 

Die Beleuchtungsstärke in der Praxis

Ob Sie lieber bei hellem Sonnenschein (ca. 100.000 Lux) oder im Mondlicht (2 Lux) spazieren gehen, entspricht schlichtweg Ihrem persönlichen Geschmack. Ganz genauso verhält es sich mit Beleuchtungsstärken im privaten Haushalt. Sie entscheiden selbst, welche Helligkeit Sie als angenehm empfinden.

Am Arbeitsplatz verhält sich das jedoch ganz anders. Besonders dort spielt die Beleuchtungsstärke eine wesentliche Rolle, denn für Arbeitsplätze gibt es verbindliche Mindestanforderungen.

Die DIN EN 12464-1 legt dabei je nach dem Schwierigkeitsgrad der Sehaufgabe empfohlene Luxwerte fest. Sie werden jeweils in Abhängigkeit von der Art des Raumes und der auszuführenden Aufgabe bzw. Tätigkeit vorgegeben. Dabei legt die Richtlinie die Beleuchtungsstärken für verschiedene Sehaufgaben in Innenräumen (Büros, Hallen, Treppen, Gänge usw.), sowie Sehaufgaben an Bildschirmarbeitsplätzen fest. Sie reichen von allgemeinen Bürotätigkeiten, über Tätigkeiten in unterschiedlichen Industriezweigen bis hin zu Arbeitsplätzen im medizinischen Bereich.

Das Ziel der DIN EN 12464-1 ist dabei die Sicherung der optimalen Sehleistung und des Sehkomforts. Sie gilt zwar als europäische Norm, ist aber auch in einer ähnlichen Form als ISO 8995/CIES008 als ISO-Standard weltweit festgelegt.

Die Beleuchtungsstärke spielt vor allem bei dem Thema Sicherheit eine herausragende Rolle. Werden beispielsweise Arbeitsplätze an Maschinen nicht ideal ausgeleuchtet, kann der Start einer Maschine zu spät oder gar nicht wahrgenommen werden. Auch Treppen- und Fluchtwege können bei einer schlechten Beleuchtung kaum oder im schlimmsten Fall gar nicht gesehen werden.

Fazit

Die Beleuchtungsstärke in Lux ist ein wesentlicher Faktor, der bei jeder geplanten Beleuchtungsanlage absolute Priorität hat. Wenn dieser Faktor nun über- oder unterschätzt wird, kann das weitreichende Folgen mit sich bringen.

Eine zu niedrige Beleuchtungsstärke führt dazu, dass sich das Auge deutlich stärker anstrengen muss um seine Sehaufgaben zu erfüllen. Gegenstände, Farben und Konturen können dann nur unzureichend wahrgenommen werden und die Fehlerquote der Mitarbeiter steigt an.

Eine zu hohe Beleuchtungsstärke dagegen führt zu einer Überreizung des menschlichen Auges. Dieser Zustand wird als störend oder gar blendend empfunden. Das Auge muss sich ständig anpassen und ermüdet dadurch schneller.

Die Beleuchtungsstärke immer stark mit dem Thema Sicherheit verknüpft. Eine an die Arbeitsbedingungen angepasste Beleuchtung ist die Grundvoraussetzung für die Verhütung von Unfällen. Personen- und Sachschäden sowie anderen Worst-Case-Szenarien kann durch eine professionelle Beleuchtungsanlage vom Profi vorgebeugt werden.

Gemäß §3 und §5 des Arbeitsschutzgesetzes muss die Unternehmensleitung den Arbeitsplatz so einrichten, dass die beschäftigten Arbeitnehmer keinen gesundheitlichen Schaden nehmen. Und dazu gehört eben auch, dass die Mitarbeiter ausreichend Licht haben.

Beleuchtung Arbeitsschutzgesetz

Bei einem Verstoß können hohe Bußgelder fällig werden. Fehlt zum Beispiel die geforderte Sicherheitsbeleuchtung* im Unternehmen, so kann die zuständige Aufsichtsbehörde ein Bußgeld von 1.000€ verhängen.

(*Anmerkung: ASRA3.4/7: Besteht eine Unfallgefahr durch den Ausfall der Allgemeinbeleuchtung, müssen Unternehmen für eine zusätzliche Sicherheitsbeleuchtung sorgen.)